Eine Essstörung mit 27?
Als Naturwissenschaftlerin ohne Figurprobleme?
„Essstörungen. Essstörungen betreffen vor allem Mädchen im Teenageralter, die auf der Suche nach Anerkennung dem Magerwahn verfallen. Mädchen, die sich dem Diktat der Schönheit unterwerfen und sich in GNTM Manier auf vermeintliche Idealmaße hungern wollen. Infolge dessen stellen sie das Essen ein, bekämpfen Hunger mit Watte und Cola light und stellen ihren abgemagerten Körper bei jeder Gelegenheit stolz zur Schau. Schuld daran sind also vor allem size zero-Designer, Stars und Sternchen, die untergewichtig über rote Teppiche stolpern, die Medien und Heidi Klum, die alle ganz deutlich die Message verbreiten: dünn = schön = erfolgreich.“
Wirklich? Machen wir es uns da nicht ein wenig einfach? Kann das aktuelle Schönheitsideal der alleinige Grund sein für die seit Jahren steigenden Fallzahlen? Was führt wirklich dazu, dass Menschen solche schweren, nicht selten tödlich verlaufenden Krankheiten entwickeln? Und welchen Einfluss hat die stetig wachsende, die Gesellschaft regelrecht in Lager spaltende Beschäftigung mit der „richtigen“ Ernährung? Welchen Einfluss hat der Trend zur ständigen Selbstoptimierung verbunden mit der in den Medien gebetsmühlenartig wiederholten Warnung vor einer „Verfettung“ der Gesellschaft? Führt die höhere Akzeptanz für einen kleinen Wohlstandsbauch bei Männern dazu, dass Männer seltener von Essstörungen betroffen sind? Und warum treten diese Erkrankungen trotz hoher Prävalenz und Diversität nur so selten und so einseitig in der Öffentlichkeit in Erscheinung?
Mit diesen und ähnlichen Fragen wollen wir uns in diesem Workshop auseinandersetzen. Gemeinsam wollen wir uns mithilfe einer bunten Mischung aus psychologischen Fakten, Statistiken und Studien sowie den ganz persönlichen Erfahrungen einer ehemaligen Betroffenen dem komplexen Thema Essstörungen annähern.
Anna Sophia Feuerbach, Diplombiologin und Ernährungsberaterin bekam während ihrer Promotion, für sie selbst völlig überraschend, die Diagnose „atypische Anorexie“. Es folgte ein längerer Leidensweg mit unzähligen Arztbesuchen, ambulanten und stationären Therapien, die größtenteils nicht den erwünschten Erfolg brachten. Bis sie sich entschloss, ihr Leben endlich selbst in die Hand zu nehmen, endlich ihren eigenen Weg zu gehen, endlich glücklich zu werden. Auf ihrem Weg sah sie sich, wie viele andere Betroffene auch, immer wieder mit Vorurteilen, Stigmatisierung und Pauschalisierung konfrontiert.
Aus diesem Grund engagiert sie sich heute bei dick und dünn Nürnberg e.V., veranstaltet Kreativgruppen für Betroffene und Nicht-Betroffene und bloggt regelmäßig auf www.seelenschluckauf.de über sich und das Leben. Sie geht mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit, an Schulen und Universitäten, um aufzuklären, um Vorurteile abzubauen, Gräben zu überbrücken. Sie möchte für die Themen psychische Gesundheit, Depressionen und Essstörungen sensibilisieren. Sie möchte Mut machen, sich von gesellschaftlichen und familiären Zwängen zu befreien und sich auf die Suche zu begeben nach dem ganz persönlichen Glück.
Warum wir über sexualisierte Gewalt sprechen, wie wir darüber sprechen.
Die Silvesternacht 2015/16 in Köln, Pussy-Grabbing Kommentare des amerikanischen Präsidenten, Harvey Weinstein, … Am Thema Vergewaltigung entzünden sich immer wieder erbitterte Debatten, manifestiert sich die Haltung der gesamten Gesellschaft gegenüber Geschlecht, Sexualität und Verletzbarkeit. Doch trotz breiter medialer Berichterstattung gibt es bis jetzt keine umfassende, sachliche Auseinandersetzung mit diesen Zusammenhängen. Mithu M. Sanyal schließt diese Lücke. Sie zeichnet nach, wie über die Jahrhunderte nicht nur Sexualität, sondern auch Gewalt gegendert wurde und betrachtet in diesem Zusammenhang auch die Rolle, die Rassismus spielt. Von Augustinus bis #aufschrei und #metoo, über Foucault, feministischen Kämpfe um die Anerkennung von Vergewaltigung bis hin zu Transrechten geht Sanyal der Frage nach, wie Vergewaltigung gesellschaftlich verhindert werden kann. Was heißt »Nein heißt nein«? Was heißt »Ja heißt ja«? Und was bedeutet Konsens wirklich?
... beliebt aus dem letzten Jahr!
You can(´t) touch this! - Contact Improvisation und Body Politics
Contact Improvisation ist eine progressive Bewegungssprache, die zwischen zwei oder mehreren Körpern entsteht, indem mit Berührung, Schwerkraft und Schwung experimentiert wird:
Ein geschützter Erfahrungsraum zu Konzepten von Körperlichkeit, wie sie mir in meiner 10-jährigen Praxis der Contact Improvisation immer wieder neu begegnen, mich herausfordern, stärken und überraschen!!
Physical body - Reflexe wecken, mit Gewicht und dem rollenden Kontaktpunkt spielen
Chemical body - Aushandeln von Nähe und Distanz, Kontrolle und Vertrauen
Social body - Konsens-basierte Berührung und Gruppendynamik
Socialized body – Privilegien, Geschlechterrollen dekonstruieren, Spielen mit Weiblichkeiten und Männlichkeiten
Empowered body - Selbstverantwortung, Grenzen und Freiheitsgrade
All bodies, genders, levels welcome!
Alexandra Schwartz (Leipzig) arbeitet als Tänzerin, Choreographin und Pädagogin an der Schnittstelle von Kunst und politischer Bildung. Ihre Projekte führten sie u.a. nach Israel, in die palästinensischen Autonomiegebiete, in den Iran und nach Indien. Zuletzt arbeitete sie mit der mixed-abled company Tanzlabor Leipzig und dem Peng Kollektiv zusammen. Mit contact bewegen e.V. erforscht sie das politische Potential von Contact Improvisation als gesellschaftsgestaltende Kultur.
Soziale Ausgrenzung/Klassismus geht uns alle an!
Klassismus bezeichnet die strukturelle Unterdrückung und Diskriminierung aufgrund der sozialen Herkunft und Position in der Gesellschaft. Beispiele für Klassismus sind die Benachteiligung von Kindern aus Arbeiter_innenfamilien, im Bildungsbereich oder Obdachlosen- und Erwerbslosenfeindlichkeit
In diesen interaktiven Vortrag werd ich mich aus unterschiedlichen Perspektiven dem Thema Klassismus nähern. Neben der Geschichte vom Klassismusbegriff, der eng mit feministischen Bewegungen verbunden ist, geht es um folgende Fragen:
Was ist Klassismus?
Wie zeigt sich Klassismus (auch in feministischen Räumen) ?
Was hat Klassismus mit Gesundheit, Bildung, Sprache und Lebenserwartungen zu tun?
Wie ist Klassismus mit anderen Machtverhältnissen wie zum Beispiel Rassismus, Trans* feindlichkeit, Homofeindlichkeit verbunden?
Was können wir dagegen tun?
Zur Referent*in:
Francis Seeck ist Antidiskriminierungstrainer*in, Autor*in und Doktorand*in. Francis ist beim Institut für Klassismusforschung aktiv, einem Netwerk von Akademiker_innen aus der Arbeiter_innen- oder Armutsklasse. Francis ist selber in einer armen Familie aufgewachsen und Careleaver. Francis beschäftigt sich viel mit den Themen Sorgearbeit, Klassismus, Queer-Feminismus und hat 2017 das Buch „Recht auf Trauer. Bestattungen aus machtkritischer Perspektive“ bei edition assemblage rausgebracht, in dem es um Klassismus, Bestattungen und Trauerkultur geht.
... bei schönem Wetter natürlich im wunderschönen Innenhof!
Lizzy - u.a. bekannt von "Beats vor Kunst" im Kulturspeicher - lässt es krachen. Wir sind gespannt, welche Performance sie sich extra für das FemFest ausgedacht hat.
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